Foto: Tobias Bechtle
In Zeiten, in denen sich Berliner nicht immer positiv über den Süden Deutschlands äußern, liegt die Frage natürlich nahe, was ein Kreuzberger über Bayern denkt. „Natürlich war es so, dass man lange Zeit gedacht hat ‚ach Scheiße, Bayern‘ , aber man wird ja älter und man macht Erfahrungen: Tolle Leute kennengelernt, tolles Essen, tolles Bier, schöne Frauen, tolles Land. Man kann nichts Negatives sagen. Ach und total motivierte Polizisten“, lacht er. „Er“ ist MachOne und hat bei seiner „Aussen Draussen-Tour“ in drei Städten Bayerns vorbeigeschaut: unter anderem im Hirsch in Nürnberg. Mit dabei drei Voracts: Flexis, Akteone und der Boarischa Bou.
Foto: Tobias Bechtle
Momentan tourt der 33-jährige Mach One (Christoph Bodenhammer), der aus der Graffiti-Szene kommt, durch ganz Deutschland. Seit Januar reist er mit Mo, Flexis, Akteone und Isar durch die Städte und „es macht Riesenspaß“. Unsere Mission ist es einen möglichst Erwachsenen Eindruck zu hinterlassen“, grinst der Rapper. Man merkt ihm die Erleichterung darüber an, dass jetzt auf einmal alles so gut läuft. Das war nicht immer klar. Denn auf sein neues Album „Meisterstück 2“ mussten seine Fans sehr lange warten: 7 Jahre. In der Zeit ist viel Mist passiert, der ihn daran gehindert hat das Album fertig zu stellen – doch das ist Geschichte. Dafür, dass seine Fans so langegewartet und an ihn geglaubt haben, ist Mach One dankbar. Für seine Fans der ersten Stunde will er sich auf alle Fälle etwas einfallen lassen, „die müssen umarmt werden“, freut er sich. Auch beim Konzert merkt man die besondere Verbindung von Zuschauern und Künstler: Plötzlich stürmen ein paar Leute die Bühne und feiern mit Mach und Mo. Die Jungs freut es: „Danke, dass ihr uns hier besucht habt“, verabschieden sie die Fans nach dem Ansturm. Null abgehoben!
Auch vor der Tour, hatten die beiden noch eine besondere Idee, als Dankeschön, dass die Fans so lange auf das Album warten mussten. „Wir dachten bringen wir es doch gleich persönlich vorbei.“ So entstand die Idee zur Wohnzimmertour. Hier besuchten Mach One und sein Musikpartner Mo 20 Leute in Deutschland und der Schweiz, machten Musik, feierten mit den Leuten und haben sogar dort übernachtet. Und beide sind sich einig: das schreit nach einer Wiederholungstat, wann genau ist leider noch nicht bekannt.
Foto: Tobias Bechtle
Musikalisch und privat hat der Künstler auf alle Fälle noch viel vor. „Ich würde gerne noch ein Kinderbuch schreiben“, sagt der Sohn des Lyrikers Uwe Kolbe. Auch ein Hörspiel und einen Comic will der 33-jährige noch veröffentlichen. Einen Comic hat er sogar schon gemacht, für seine Musikkollegen und Freunde von K.I.Z.. Wichtig ist ihm auch, „die Sachen die man angefangen hat, durchzuziehen“.
Man darf sich also auf die musikalischen, künstlerischen und lyrischen Werke, die wir von Christoph Bodenhammer alias Mach One erwarten dürfen, freuen. Bis Anfang März könnt ihr ihn noch auf seiner „Aussen Draussen-Tour“, unter anderem in Würzburg und Stuttgart, sehen. Nach der Tour will Mach One nicht lange warten bis er mit dem nächsten Album anfängt. „Dieses Mal soll keiner mehr 7 Jahre warten müssen“, grinst der Berliner.
Für alle Fans des deutschem Sprechgesang gibt’s gute Nachrichten, denn das war natürlich nicht die einzige deutschsprachige Hip Hop-Band die im Hirsch dieses Jahr noch auftritt. Schon am 3.3 könnt ihr euch auf „Die Orsons“ freuen.
Lena Köhnlein