Film ab!

15. [ki’ta:so] Kurzfilmabend am 28.01.2013

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Foto: Isabelle Krauß, Lea Herlitz

 

Wer am Montagabend noch in letzter Minute eine Karte für den 15. [ki’ta:so] Kurzfilmabend in den Lamm-Lichtspielen Erlangen ergattern wollte, wurde enttäuscht. Alles ausverkauft. Wer es aber ins Kino schaffte, wurde mit einer bunten Auswahl an Filmen belohnt. Wobei „bunt“ nicht ganz zutrifft, denn die Kurzfilme waren fast alle nachdenklich bis düster – Filme mit Gänsehaut-Garantie.

Der Abend beginnt mit dem Musikvideo „Geizhals“ von Janina Quakenack. Als Grundlage für den Animationsfilm dient ein Song der Erlanger Band „Feuerschwanz“. Das Thema von Song und Film ist gleich, allerdings erzählt der Film eine eigene Geschichte. Von einem Hamster, der seine Familie aus Geiz hungern lässt.

 

Die dunkle Seite des Lebens

Sehr tragisch ist das darauf folgende Drama „Ein Leben ohne dich“ von Anna Blässer und Marcelle Dilger. Drei Freundinnen gehen feiern. Eine verliebt sich. Eine wird von einem Auto überfahren. Vielleicht, weil sie betrunken Fahrrad gefahren ist? „Der Film ist auf keinen Fall eine Moralpredigt“, betonen die Regisseurinnen. Ganz im Gegensatz dazu steht der experimentelle Film „Gier“, der auch mit Neugier und Begierde spielt. Regie führte Marlene Günther, die bei dem Thema „eigentlich nur an positive Aspekte“ gedacht hat.

„Sternenlos“ heißt der Psycho-Thriller, der nun folgt. Ein Thriller aus der Sicht des Täters. „Die Welt ist wie ein Himmel ohne Sterne. Dunkel und leer“, sagt Matthias. Als er der elfenhaften Salina begegnet, hofft er auf ein besseres Leben. Umsonst. Sie weist ihn ab, und er zeigt seine dunkle Seite. Es ist ein düsterer Film. Es ist ein Versuch der Regisseurin Ina Will, zu erklären, wie jemand zum Täter wird. Das daran anschließende Musikvideo „Unter schwebenden Lasten“ von Jonas Zimmermann und Patrick Wollochny fordert hingegen dazu auf, alles hinter sich zu lassen und neu zu beginnen. Der Film wurde u. a. in London gedreht und ist auf wesentliche Bilder reduziert, um nicht vom Song der Band „Charles Robotnik“ abzulenken.

 

Auf der Suche nach Antworten und Socken

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Foto: Isabelle Krauß, Lea Herlitz

In dem Mysterydrama „In Memoriam“ von Frank Glencairn ist die Stimmung sehr geheimnisvoll, ungewiss. Ellen wird in einer Bar von einem Fremden angesprochen. Er behauptet, mit ihr verheiratet zu sein. Und er weiß intime Details über sie. Sie beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln. Nicht nur sie. Auch die Zuschauer zermartern sich ihr Gehirn auf der Suche nach einer Lösung.

Für Gelächter sorgt am Schluss der Animationsfilm „The missing sock“ von Margareta Hilgendorf, Manuela und Michaela Urbas. Was passiert eigentlich mit Socken, wenn sie in der Waschmaschine verschwinden? Der Protagonist – ein eitler Kater – findet das auf seinem Ausflug in die Waschmaschine heraus. Nach einem Abend voller überraschender und unterschiedlicher Filme verkündet Moderator Daniel Peter das Ergebnis des Zuschauervotings: „The missing sock“ landet auf dem dritten Platz, der Mystery-Film „In memoriam“ auf dem zweiten. Sieger wird das Musikvideo „Unter schwebenden Lasten“.

Patricia Achter

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