„Wasted“-Sänger Marshall (Foto: Miguel Michaelis)
Ein bisschen chaotisch läuft das Interview mit „Wasted“ nach ihrem Auftritt beim Newcomerfestival im E-Werk Erlangen ja schon ab. Kaum zu bremsen sind die fünf und alle plappern wirr durcheinander. Kein Wunder, waren sie doch gerade noch auf der Bühne. Und das heißt bei Danny, Marshall, Chris, Max, „Jesus“ genannt, und Jonas: Alles geben! Das Publikum ist von Anfang an gefesselt von ihrer Bühnenshow. Keiner der Musiker steht hier still, der Auftritt ist nicht nur ein Auftritt, sondern eine Show! Fast ein wenig eingeschüchtert und doch fasziniert wirken die Zuschauer von der geballten Power die ihnen da von der Bühne entgegenprescht. Die Schüchternheit hält jedoch nicht lange an, und bald headbangen nicht nur die Jungs auf der Bühne zur Musik mit. Die sind auch optisch ein echter Hingucker: Hautenge Lederhosen, die ihnen scheinbar um die Beine genäht wurden (zumindest kann man sich nicht erklären, wie man(n) da sonst reinkommt), dazu Nieten- und Patronengürtel, sowie Leopardentücher und ganz wichtig: Kajal! Die Jungs machen etwas her, das muss man schon sagen!
Bassist Danny (Foto: Miguel Michaelis)
Angst davor, dass die Frauen nicht so auf geschminkte Männer stehen haben sie nicht, darin sind sie sich einig: „Die meinsten finden’s geil, ultimativ sexy“ lachen sie. Ähnlich außergewöhnlich wie ihre Outfits ist auch ihre Musik, die von Glamrock, Punk und Hardrock beeinflusst ist. „Wir nennen unsere Musik ‚Post-Glamcore‘, aber so richtig mit dem Finger drauf zeigen und sagen ‚das ist unsere Musik‘ kann man nicht. Wir sind ziemlich breitgefächert was die Musikrichtung angeht“, sagt Gitarrist Jesus. Aber eines ist ganz sicher: „Unsere Musik knallt halt wie billiger Wein bei 40 Grad im Schatten“, grinst der 19-Jährige.
„Wasted“ gibt es schon seit über zwei Jahren, doch im Februar 2012 haben sie mit Marshall eine große Bereicherung gewonnen. Der Sänger der Band, hat eine klassische Gesangsausbildung und das merkt man. Seine Stimme ist sehr facettenreich. „Davon lebt auch die Musik von Wasted“, sagt der 27-jährige Sänger. Die Songtexte schreiben Chris, Jesus und Danny. „Die Inspiration kommt vom Bier“, schmunzelt Jesus. Das glaubt man den Draufgängern sofort. „Es ist der Versuch sich selbst in der Musik auszudrücken, die Inspiration kommt von uns selbst und unserem Umfeld“, ergänzt er.
„Wasted“ begeistern mit ihrer Mischung: musikalisch und optisch. Oft werden sie deshalb mit Guns N` Roses verglichen. Für die Zukunft wünschen sie sich natürlich von der Musik leben zu können. „Wir freuen uns natürlich auch wenn Unterwäsche auf die Bühne fliegt“, ergänzt Bassist Danny. Beim Newcomerfestival im E-Werk, haben sie mit ihrer Show das Publikum überzeugt. „Wasted“ gewinnen den Publikumspreis und dürfen nun nach Russland zu einem Gig fliegen.
In der Heimat kann man die Jungs noch einmal am 19.01.2013 im Omega Erlangen erleben! Außerdem erscheint im Januar die erste EP der Band, die es sogar auf Vinyl-Schallplatte gibt.
Ein verstecktes Hoch auf Marc Bolan!
Lena Köhnlein