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Morgen laufen in den Manhattan-Kinos die Filme Gnade und The Angels‘ Share an, in den Lamm-Lichtspielen Sushi in Suhl. Grund, mal wieder ins Kino zu gehen. Vor allem die ersten beiden Filme klingen nach spannender Kost.
Gnade – ein Film von Matthias Glasner, u.a. mit Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr
Polarnacht am Rande des Eismeers – zwei Monate lang übersteigt die Sonne nicht den Horizont. Inmitten von Schnee, Eis und Dämmerung startet eine deutsche Auswandererfamilie hoffnungsvoll den Neuanfang: Niels (Jürgen Vogel), Maria (Birgit Minichmayr) und Sohn Markus (Henry Stange).
Schon nach kurzer Zeit spüren Niels und Maria, dass auch das neue Umfeld die erkaltete Beziehung nicht retten kann: Niels stürzt sich in seine Arbeit als Ingenieur und beginnt eine Affäre. Maria schiebt Überstunden im Hospiz, und Markus muss an der Schule seinen Platz finden. Aber dann passiert in eisiger Nacht ein schrecklicher Unfall, der alles in Frage stellt.
Die anfängliche Erstarrung weicht, und wie durch ein Wunder wird dieses Unglück für die kleine Familie zum Wendepunkt: Das Geheimnis, das Maria und Niels fortan teilen, zwingt sie zur Auseinandersetzung – und führt sie auf einen Weg zu Erlösung und Gnade.
The Angels‘ Share – ein Film von Ken Loach u.a. mit Paul Brannigan, Siobhan Reilly und John Henshaw
Robbie (Paul Brannigan) wird zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert und trifft dabei nicht nur auf drei Gleichgesinnte (Gary Maitland, Jasmin Riggins, William Ruane), sondern auch auf eine neue Leidenschaft: Den teuersten und besten Malt Whisky der Welt.
Um sich und seiner jungen Familie eine Zukunft zu ermöglichen, lässt er sich bald darauf auf einen sagenhaften Coup ein: Irgendwo in den schottischen Highlands soll nämlich noch ein Fässchen des teuersten Whiskys der Welt existieren. Und ein paar Flaschen von diesem „Wasser des Lebens“ könnten ihm und seinen Freunden tatsächlich eine sorgenfreie Zukunft bescheren. Oder aber 20 Jahre hinter Gittern.
Mit ANGELS‘ SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL, der sich bei seiner Premiere in Cannes blitzschnell zum Publikums- und Juryliebling (Preis der Jury) mauserte, hat die britische Regielegende Ken Loach die warmherzigste und schönste Komödie seiner Karriere auf die Leinwand gezaubert. Ein raubeiniges und erdiges Loblied auf Schottland, seine Bewohner und ihr heiliges Nationalgetränk, den Whisky.
Sushi in Suhl – ein Film von Carsten Fiebeler, u.a. mit Uwe Steimle, Julia Richter und Ina Paule Klink
Suhl, Anfang der 70er Jahre. Rolf Anschütz (Uwe Steimle) ist Koch und Gastronom aus Leidenschaft. Allerdings hat er die traditionelle Thüringer Küche satt. Während er Klöße formt und Gulasch rührt, träumt er von ausgefallenen Speisen, die in der Planwirtschaft der DDR vorerst keinen Platz finden. Inspiriert von dem Buch „Die Küchen der Welt“, lässt er seiner Fantasie und Kreativität freien Lauf und überrascht seine anfangs verunsicherten Freunde mit kulinarischen Zaubereien aus seinem Japan. Der Traum der internationalen Küche scheint lange nur diesen vorbehalten, bis ein „echter“ Japaner vor der Tür steht und wünscht im „Waffenschmied“ japanisch zu speisen.
Durch Einfallsreichtum und unbändigen Ehrgeiz wird Rolf zu einem wahren Japanexperten und richtet sich im beschaulichen Südthüringen ein Restaurant ein, das weit über die Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik hinaus bekannt wird. Jedoch nicht ohne die Aufmerksamkeit der Partei auf sich zu ziehen, die nun natürlich ebenfalls von den westlich geknüpften Kontakten profitieren möchte. Von der politischen Führung geduldet, von den Gästen kulinarisch geschätzt, ist er König in seiner Welt. Dennoch, alles hat seinen Preis: Je mehr Anerkennung Rolf von den Japanern und der Parteispitze erntet, umso weiter entfernt er sich von seiner Familie und seinen Freunden.
Nach wahren Begebenheiten erzählt SUSHI IN SUHL die unglaubliche, aberwitzige Geschichte des Rolf Anschütz, der mitten in der DDR gegen alle staatlichen wie gesellschaftlichen Bedenken und Widerstände seinen Traum vom Japan-Restaurant verwirklichte. Sein kulinarischer Ruf drang sogar bis nach Japan.