Bruchstücke zur Erinnerung

unleserlich – unleserlich – unleserlich – … – taufen, glauben Sie mir das. „Wir müssen stark sein, ohne je unsere Zärtlichkeit zu verlieren.“ Also hören Sie mal, das steht nicht in meinem Essay, mag sein, dass Sie das sagten, aber ich will damit nichts zu tun haben.


Ich hüpfe in 2012 durch mein Bewusstsein: haben wir Distanz, oder eine Vorstellung von der Realität, die 50Jahre verschwommen ist? Wie viel Dioptrien braucht man, um Erinnerungen zu sezieren? Erinnerungen, die nie die Balance halten, wenn sie auf dem Seil von damals in unsere Gegenwart tanzen, Erinnerungen, die sich immer auf eine Seite schlagen, wie soll man es so viele Jahre auf einer verfluchten Schnur aushalten? Und wenn sie unterwegs aussteigen, um ein bisschen Opium zu rauchen, wenn sie Hippies werden, die Erinnerungen, müssen wir sie gewaltsam locken, um sie griffig zu machen, dabei verändern sie sich logischerweise. Und was soll man dann über mögliche Skrupel sagen, über eine innere Zerrissenheit? Einer der russischen Revolutionäre sagte immerhin zu einer Frau, die er liebte: „Ich würde – unleserlich – unleserlich – unleserlich – … – der Erinnerung! Ich weiß nicht, ob man so zum Original kommt…?). Und was ist eine Kontur, als eine äußere Begrenzung (eine „Umrisslinie“ nach Duden)? Konturen sind die Grenzen, in denen anscheinend alles passieren darf. Und meine weißen Shirts sind mittlerweile so verflucht lasch geworden: zart und lässig, aber konturlos. Trotzdem sind sie eine feste Komponente, fest nicht in der materiellen Form, aber alternativlos in ihrer Existenz, in meinem existenzialistischen Komplex, der sich selbst hinterfragt. Und warum kann ich nicht einfach an Shirts denken, sondern versuche gleich, eine Erklärung mitzuliefern, warum alles erklären, wo selbst die Erklärung nicht gegen Unverständnis ankommt (true that: Erklärung und Unverständnis, scheinbar löst eins das andere, dabei sind es zwei divergierende Ebenen, Erklärung scheint inhaltlich, auf etwas bezogen, Unverständnis scheint umfassend und dezentralisiert: scheiß Paradox!).
Little black submarines / operator please / put me back on the line / told my girl, I’d be back / operator please / this is wreckin’ my mind /
Eigentlich sitze ich an einem kleinen – unleserlich – unleserlich – unleserlich – … – (weil sie eigentlich wissen müsste, dass man das in den geistigen Projects nicht macht…geistige Projects? Die Viertel im Verstand, in denen es Komplexe aus Verliebtheit gibt). – unleserlich – unleserlich – unleserlich – … – sie und für mich ein Exkurs (Exkurs: ein anti-Exil, nämlich dort, wohin man gehört, aber da , wo man nicht ist, aber hin möchte und wo man nicht mehr nervös ist, wo man nicht ausgesetzt ist, aber wohin man getrieben wird, ein zarter Übergang von einem Zustand in einen anderen, den man nicht lokalisieren kann und nicht mit Sprache begreifen: ein anti-Exil). – … – …. – ….. – …… – …….

Joshua Groß

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